Das staatliche Hilfeleistungssystem greift in Krisensituationen und bietet Unterstützung. Aber auch die beste Hilfe ist nicht immer sofort zur Stelle. Bei großflächigen Schadenslagen können die Rettungskräfte nicht überall gleichzeitig sein. Wer vorbereitet ist, kann sich selbst, Angehörigen und Nachbarn helfen, bis die staatliche Hilfe eintrifft und Schäden mit Schutzmaßnahmen reduzieren. Helfen Sie mit, Notsituationen gemeinschaftlich zu bewältigen, und sorgen Sie vor! Hier finden Sie Anregungen und Empfehlungen für die Planung Ihrer persönlichen Notfallvorsorge.
Warum sollte ich vorsorgen?
Wenn ein Notfall erst eingetreten ist, ist es für Vorsorgemaßnahmen meist zu spät.
Katastrophen gehören zum Leben. Fast täglich können wir über Katastrophen und größere Schadensereignisse in den vielfältigen Medien lesen und nehmen die Bilder von Zerstörung und Leid wahr. Dabei gibt es nicht nur die großen Katastrophen, die ganze Landstriche für lange Zeit betreffen.
Ein örtlicher Starkregen, ein schwerer Sturm, in der Folge ein Stromausfall oder ein Hausbrand können für jedes Individuum, jede Familie eine ganz persönliche Katastrophe auslösen, die es zu bewältigen gilt.
Nehmen Sie sich die Zeit, über Ihre persönliche Notfallplanung nachzudenken.
Wenn es brennt, müssen Sie sofort reagieren.
Wenn Sie und Ihre Familie evakuiert werden müssen, können Sie nicht erst beginnen, Ihr Notgepäck zu packen.
Wenn der Strom für Tage ausfällt, sollten Sie einen Notvorrat im Haus haben.
Denken Sie über Ihre persönliche Notfallvorsorge nach!
Notgepäck
- persönliche Medikamente
- Erste-Hilfe-Material
- batteriebetriebenes Radio, Reservebatterien
- Dokumentenmappe
- Verpflegung für 2 Tage in staubdichter Verpackung
- Wasserflasche
- Essgeschirr und -besteck
- Dosenöffner und Taschenmesser
- Taschenlampe, Reservebatterien
- Schlafsack oder Decke
- Kleidung für ein paar Tage, auch Wetterschutzbekleidung (siehe Abschnitt "Tipps für die richtige Kleidung")
- Kopfbedeckung
- Arbeitshandschuhe
- Hygieneartikel (zum Beispiel Artikel für Monatshygiene, Windeln) für ein paar Tage
- Schutzmaske, behelfsmäßiger Atemschutz (auch zum Schutz bei Gefahr durch radioaktive oder chemische Stoffe)
- Fotoapparat (um gegebenenfalls nach Rückkehr Schäden dokumentieren zu können - falls Sie ein Handy mit Fotofunktion besitzen, ist dies ausreichend)
- für Kinder: Brustbeutel oder eine SOS-Kapsel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift. SOS-Kapseln erhalten Sie in Kaufhäusern, Apotheken und Drogerien.
Tritt eine Situation ein, in der Sie Ihr Notgepäck benötigen, vergessen Sie nicht wichtige Dinge mitzunehmen, die Sie nicht vorbereitend packen können:
- Personalausweis / Reisepass
- Bargeld, Geldkarten
- Gesundheitskarte der Krankenversicherung
- Impfpass
- Haustürschlüssel, ggf. Autoschlüssel
- Handy / Smartphone falls vorhanden, damit Sie mit Angehörigen in Kontakt bleiben können
Essen und Trinken bevorraten
Ein Lebensmittel- und Getränkevorrat ist etwas sehr Individuelles. Es gibt jedoch einige allgemeine Tipps, die bei der Zusammenstellung helfen können:
- Wie viele Lebensmittel? Sie sollten sich für möglichst zehn Tage selbst versorgen können. Aber auch ein Vorrat für zumindest drei Tage hilft schon sehr. Darauf können Sie schrittweise aufbauen.
- Wie viel Flüssigkeit? Ein Mensch kann unter Umständen drei Wochen ohne Nahrung auskommen, aber nur vier Tage ohne Flüssigkeit. Ein Getränkevorrat ist daher sehr wichtig, auch für den Fall, dass das Leitungswasser ausfällt. Ein erwachsener Mensch braucht mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag. Wenn man Kochen möchte, sollte man 0,5 Liter Wasser zusätzlich einplanen. Ein gewisser Anteil des Vorrats sollte daher auch aus (Mineral-)Wasser bestehen. Aber auch Fruchtsäfte oder andere Getränke können dazugerechnet werden.
- Welches Essen? Reicht Ihnen vorübergehend eine einfache Versorgung oder ist Ihnen abwechslungsreiches Essen wichtig? Daran können Sie Menge und Vielseitigkeit Ihres Vorrats ausrichten. Eine Orientierung an dem alltäglichen Lebensmittelverbrauch kann helfen, um den eigenen Bedarf zu ermitteln. Wer es lieber ganz genau wissen will: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bietet Tabellen für Beispielvorräte sowie einen Vorratskalkulator an:
- Haltbar. Essen, das nicht gekühlt werden muss, hält länger, zum Beispiel wenn aufgrund eines Stromausfalls Kühlschrank und Gefriertruhe nicht mehr funktionieren.
- Fertig. Essen, das nicht (mehr) gekocht werden muss, kann gut genutzt werden, wenn bei einem Stromausfall der Herd nicht mehr funktioniert.
- Kurze Kochzeit. Essen, das mit wenig Energie gekocht werden kann, ist hilfreich, wenn Sie bei einem Stromausfall auf Gaskocher oder Grill ausweichen. So hält die wertvolle Energie länger.
- Für wen ist der Vorrat? Gibt es Allergien oder Essgewohnheiten, zu denen Ihr Vorrat passen muss? Haben Sie Vorräte für (Klein-)Kinder oder Haustiere, die Sie in einem Notfall auch versorgen müssen?
Diese Lebensmittel eignen sich beispielsweise gut zur Bevorratung:
- Trockenfrüchte
- Obst/ Gemüse/ Fleisch/ Fisch in Konserven
- Trockenfleisch oder –wurst
- Nüsse
- Zwieback
- Müsliriegel