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Veranstaltungen „Gegen das Vergessen“ in Schifferstadt


7. November: Film „Führer und Verführer“

Am Freitag, 7. November wird der Film „Führer und Verführer“ im Rex-Kino-Center gezeigt. Die Filmvorführung vormittags für Schülerinnen und Schüler sowie abends für alle ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Ortsverein Amnesty International Schifferstadt. Der Film beginnt um 18:30 Uhr und der Eintritt ist frei.

In der aktuellen Zeit von Fake News, KI-generierten Texten und Bildern nimmt der Film „Führer und Verführer“ eine fordernde Perspektive ein. Welchen Bildern kann man trauen, welche Bilder sind durch und durch inszeniert? Regisseur Joachim A. Lang versucht, das von Goebbels geschaffene Bild zu dekonstruieren, gibt Einblicke hinter die Fassade, offenbart die Mittel, mit denen Goebbels das deutsche Volk manipuliert hat. Lang zeigt Goebbels bei der Inszenierung seiner Lügen - und entlarvt sie.

8. November: Stolpersteinputzaktion

Am Samstag, 8. November um 16 Uhr findet die jährliche Stolpersteinputzaktion mit anschließendem Gedenken am Synagogenstein statt. Mit dem Putzen der Stolpersteine wird an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht, die an diesen Orten ihren letzten frei gewählten Wohnort oder Arbeitsplatz hatten. Alle sind herzlich eingeladen, beim Säubern der Steine an die Menschen und ihre Schicksale zu erinnern. Diejenigen, die sich dieser Aktion als Zeichen gegen Rassismus und für Toleranz anschließen möchten, sind herzlich willkommen. Treffpunkt ist der Vorplatz des Rathauses.

10. November: Literarisch-musikalischer Abend

Erzählungen und Lieder zu einer verlorenen jüdischen Kultur werden bei „Erinnerungen an das Schtetl“ am Montag, 10. November um 19 Uhr im Alten Rathaus, Marktplatz 1, zu hören sein. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein literarisch-musikalischer Abend mit Texten von Joseph Roth, Mark Warschawski, Scholem Alechem und anderen Schriftstellern.

Das Cantaton-Theater mit Claudia Thönniß (Geige) und Burkhard Engel (Lesung, Gesang, Gitarre und Akkordeon) präsentiert in einer mit Musik verbundenen Lesung Erzählungen und Lieder aus dem Schtetl.

Dank geht an die Sparkasse Vorderpfalz für ihre finanzielle Unterstützung.

Zum Hintergrund: Die osteuropäischen Juden, die im Mittelalter aus Deutschland vor Diskriminierung und Pogromen geflüchtet waren, hatten sich in Polen, Litauen, Weißrussland und in der Ukraine in einer Vielzahl kleinerer Städte angesiedelt, in denen sie bald die Mehrheit der Bevölkerung ausmachten. Das Schtetl war eine autonome Gemeinschaft, die ihr Leben weitgehend selbst verwaltete. Ihre Sprache war das Jiddische, das ursprünglich dem Mittelhochdeutschen entstammte. Angereichert mit hebräischem, aramäischem und slawischem Wortschatz hatte es sich zu einer selbständigen Sprache entwickelt. Die Religion umrahmte das ganze Leben. Mit zahllosen, strengen Gesetzen regelte sie den Alltag ebenso wie die Feiertage.

Das Schtetl war arm - genauso wie seine Nachbarn: die polnischen oder ukrainischen Bauern - und hinter glücklicheren Gegenden Europas weit zurückgeblieben. Seine Bewohner lebten meist vom Handel, einige waren Handwerker, Lehrer, viele mussten betteln - doch war die Gemeinde solidarisch und sorgte für ihre Armen.

Jiddisch schreibende Schriftsteller erzählen von dieser Welt mit Liebe, Wehmut und viel Ironie. Die Geschichten und Erinnerungen schildern den Alltag, in dem die jiddischen Lieder entstanden. Literatur und Volkslieder sind von denselben Themen geprägt.

3. bis 21. November: Ausstellung „Leben ohne Rassismus 2.0“

Ab Montag, 3. bis einschließlich Freitag, 21. November ist im Foyer des Rathauses die Ausstellung „Leben ohne Rassismus 2.0“ zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.

Der einzelne Mensch steht dabei im Fokus. Die Ausstellung greift Erfahrungen auf, welche von Rassismus Betroffene alltäglich erleben und lenkt somit zum einen den Blick auf die (strukturell verankerte) Ungleichbehandlung und Diskriminierung der Menschen. Die Porträts halten dazu an, in jedem Menschen das Individuum zu sehen und ihm die gleiche Empathie und Offenheit entgegenzubringen wie jedem anderen auch. Die Fotos stehen für ein respektvolles Miteinander in der Gesellschaft.

Die Ausstellung wurde von STUBE Sachsen in Kooperation mit dem Bündnis gegen Rassismus – für ein gerechtes und menschenwürdiges Sachsen und dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen e.V. und dem Künstler Gerardo Palacios Borjas entwickelt.