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Edel- oder Esskastanie

Edel- oder Esskastanie - Castanea sativa - Buchengewächse (Fagaceae)

Merkmale:

Die Edelkastanie ist nicht mit der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) verwandt. Die Rosskastanie ist ein Seifenbaumgewächs, die Esskastanie ein Buchengewächs.

Der lateinische Artname "sativa" bedeutet gesägt oder gepflanzt.

Herkunft:

Europa, Kleinasien, Kaukasus. In Mitteleuropa ist sie nur südlich der Alpen heimisch.

Da die Edelkastanie seit der Antike im gesamten Mittelmeerraum wie auch den nördlich angrenzenden Gebieten angebaut wird, lässt sich ihr natürliches Verbreitungsgebiet nicht mehr genau feststellen.

Als Nordgrenze des natürlichen Verbreitungsgebiets werden von Bottacci (2006) die Pyrenäen und der Alpensüdrand angenommen, weiterhin die Gebirge Bosniens, die Rhodopen und der Kaukasus. Sie kommt in Kleinasien, im nördlichen Syrien sowie an den Nordhängen des Atlasgebirges vor.

Wuchs:

Der Stamm ist meistens gerade und kräftig, die Verzweigung beginnt oft in geringer Höhe, wobei wenige starke Äste gebildet werden. Die Krone ist weit ausladend und hat eine rundliche Form. Über 100 Jahre alte Bäume werden oft hohl. Die Bäume werden oft 500-600 Jahre alt (bei uns allerdings kaum 200 Jahre).

Höhe:

15-25m

Frosthärte:

-20°C

Blätter/Laub:

Blattform eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder elliptisch, lanzettlich, Blattspitze spitz bis zugespitzt, Basis spitz bis abgerundet oder leicht herzförmig. Blattrand spitzig, teils buchtig, gesägt, die Zähne enden in einer kleinen, nach vorne gerichteten Granne oder Stachelspitze. Die Blätter sind leicht ledrig, Oberseite glänzend tiefgrün und kahl, Unterseite heller, hier treten die 12 bis 20 Adernpaare klar hervor. Der Blattstiel misst 1,5 bis 2,5 Zentimeter.

Blattaustrieb erfolgt Ende April bis Anfang Mai. Die zunächst leicht behaarten, unterseits helleren Blätter verkahlen rasch. Die Herbstfärbung ist gelbbraun, direkt vor dem Abfallen braun.

Rinde:

Junge Äste haben eine glatte, rötlichbraune Rinde mit länglichen, quer verlaufenden Lentizellen. Bei jungen Stämmen ist sie noch glatt, jedoch silbrig-grau. Im Alter wird sie graubraun und reißt auf.

Blüten:

Mit 20 bis 30 Jahren beginnen die Edelkastanien im Juni/Juli zu blühen, männliche Blüten stehen in achselständigen, schlanken, 20 bis 25 Zentimeter langen Blütenständen als Kätzchen.

Weibliche Blüten stehen meist zu dritt in einem schuppigen Fruchtbecher am Grund der oberen männlichen Blütenstände.

Früchte:

glänzende, dunkelbraune Nüsse; von einem stacheligen Fruchtbecher (Cupula) umgeben (Kapselfrucht). Stacheln anfangs grün und zur Reife gelbbraun. Bei der Wildform hat der Fruchtbecher einen Durchmesser von 5 bis 6 Zentimetern, bei Kulturformen kann er bis 10 Zentimeter erreichen. Bei Vollreife öffnet sich der Fruchtbecher mit vier Klappen und entlässt die ein bis drei Früchte. Bei manchen Sorten fällt der Fruchtbecher mitsamt den darin enthaltenen Nüssen ab.

Holz:

Wird zu Möbeln und Fenster- und Türrahmen verarbeitet, außerdem zu Decken- und Dachbalken. Kleinere Hölzer aus dem Niederwald werden zu Gartenzäunen, Weidepfosten, Wein- und Likörfässern verarbeitet. In der Vergangenheit war die Holzkohleerzeugung und die Nutzung als Feuerholz von großer Bedeutung. Weiterhin werden drei- bis vierjährige Schößlinge zur Herstellung von Wanderstöcken genutzt.

Dank seiner Qualität und Widerstandsfähigkeit wird es im Lawinen- und Wasserverbau, ebenso im Schiffsbau sowie für Telegraphenmasten, Eisenbahnschwellen, Pergolenund Kinderspielgeräte verwendet.

Holzwert:

1,2,3

Medizin:

Blätter werden in der Volksmedizin bei Husten, zur Wundbehandlung und bei Durchfall eingesetzt.

Bereits 1055 schrieb die Nonne und Heilkundlerin Hildegard von Bingen in ihrer "Physica": "Nur wenige Speisen sind ganz rein und gut für den Menschen. Dazu gehören Dinkel, Fenchel und die Edelkastanie." Sie empfiehlt Rezepte mit Kastanien-Extrakten, um damit Beschwerden wie Rheuma, Gicht, Husten, Durchfall, Leberschäden und Kopfschmerzen zu behandeln.

Geschichte / Mythologie:

Die Borke wurde in der Vergangenheit zum Ledergerben verwendet. Früher war die Edelkastanie ein wichtiges Nahrungsmittel, auch in der Schweinemast.

Bei den Arabern hieß die Esskastanie "Schah balluth", übersetzt "Fürst der Eicheln". Die alten Griechen nannten sie die "Eicheln des Zeus".


Holzwerte:

1 - sehr hochwertig, Möbel, Furniere

2 – Konstruktionsholz für Bau und Industrie

3 – weniger wertvolles Nutzholz, Zäune, Tore, Gartenbau

4 – Verarbeitung zu Span- und Faserplatten und Zellstoff

5 – minderwertiges Holz, nur als Brennstoff verwendbar

Quellen:

  • Wikipedia
  • Baumkunde.de
  • Klimawandelgehölze.de
  • Naturspaziergang.de

 

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