Hainbuche - Carpinus betulus - Birkengewächse (Betulaceae)
Merkmale:
Hainbuchen gehören trotz des insoweit irreführenden Namens nicht zu den Buchen, sondern vielmehr zu den Birkengewächsen. Sie neigt zu Stockauschlag und besitzt damit eine enorme Regenerationsfähigkeit, die selbst radikales Abholzen verträgt.
Das Gehölz ist eine Schmetterlingsfutterpflanze und ein wichtiges Vogelschutz-, Nähr- und Nistgehölz.
Sie eignet sich auch für ungünstige, temporär schlecht mit Wasser versorgte Standorte auch im städtischen Bereich. Sie kommt damit vor dem Hintergrund des Klimawandels als Baum in Betracht, der künftig eine höhere Bedeutung erlangen kann.
Herkunft:
Mitteleuropa, also auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz heimisch, vom norddeutschen Tiefland bis zu den Alpen in Höhen von 1000 m
Wuchs:
wächst manchmal mehrstämmig und oft krumm; der Stamm ist spannrückig, was bedeutet, dass er keinen kreisrunden Durchmesser sondern einen unregelmäßigen Querschnitt mit Längswülsten besitzt.
Freistehende Bäume bilden mächtige, breit-ovale Kronen.
Höhe:
5-20m
Frosthärte:
Bis – 24°C
Blätter/Laub:
Eiförmig mit zugespitztem oberen Ende, am Blattrand gesägt; 5-10 cm lang und bis 6 cm breit, Blattstiel ca. 1,5 cm lang; auf der Oberseite dunkelgrün, unterseits heller und auf den Nerven leicht behaart, Blattspreite ist kräftig gerippt. Im Herbst hell- bis leuchtend gelb, bleiben zum Teil in braunem Zustand den Winter über haften.
Rinde:
Dunkelgrau, auch im Alter ziemlich glatt mit hellem Netzmuster.
Die Rinde junger Zweige ist glänzend braun (bis grünlich-braun) und schwach behaart; später wird sie bräunlich-grau und kahl.
Blüten:
Gelbe Blüten von Mai bis Juni; die Blütenkätzchen erscheinen mit der Belaubung; männliche Kätzchen seitlich, 4-7 cm lang und schlaff hängend, weibliche grüne Blüten am Ende junger Triebe, zur Reife etwa fingerlang.
Früchte:
Trägt ab September Nussfrüchte, 6-15 mm lang, an dreilappigen Tragblättern, die als Flugorgan dienen.
Holz:
Das Holz der Hainbuche ist weiß bis gräulich-weiß, was ihr den Namen Weißbuche im Gegensatz zum rötlichen Holz der Rotbuche einbrachte.
Es ist sehr hart und schwer, härter als das der Buche und der Eiche (Eisenholz); sehr hochwertig; wird auch als Brennholz genutzt.
Es dient der Herstellung von Holzdielen, Parkett, Wohnzimmermöbeln und bestimmten Werkzeugen, zum Beispiel Hobelsohlen, Messergriffen, Werkzeugheften und Hackblöcken. Im Klavierbau verwendet man das Holz z.B. für die Hammerstiele und Hebeglieder. Die früheren Einsatzbereiche waren weit umfangreicher: Webstühle, Zahnräder, Zollstöcke, Schuhleisten, Stellmacherei, landwirtschaftliche Geräte und vieles mehr.
Während der Anfänge der Buchdruckerkunst als Drucklettern verwendet.
Holzwert:
1,2,5
Medizin:
nach Hildegard von Bingen gegen weiße Hautflecken (Vitiligo) eingesetzt; in der Bach-Blütentherapie wird sie als Hornbeam, englische Bezeichnung für die Hainbuche, gegen Übermüdung und Erschöpfung verwendet
Geschichte / Mythologie:
Die Hainbuche ist das ideale Gehölz für die Anlage von Hecken. Schon zu alten Zeiten wurden Felder und Viehweiden mit dicht gepflanzten Hainbuchen abgegrenzt (diese Anpflanzungen wurden als Hag bezeichnet, daher ist der Baum auch unter dem Namen Hagebuche bekannt).
Hanebüchen (Adjektiv) für derb, grob (hartes, zähes Holz) kommt von Hagebuche und meint: unglaublich, empörend, haarsträubend, grotesk, abwegig, absurd und skandalös.
Holzwerte:
1 - sehr hochwertig, Möbel, Furniere
2 – Konstruktionsholz für Bau und Industrie
3 – weniger wertvolles Nutzholz, Zäune, Tore, Gartenbau
4 – Verarbeitung zu Span- und Faserplatten und Zellstoff
5 – minderwertiges Holz, nur als Brennstoff verwendbar
Quellen:
- Wikipedia
- Baumkunde.de
- Klimawandelgehölze.de
- Naturspaziergang.de