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Ein Attraktiver Standort in der Metropolregion Rhein-Neckar

Versickerungsflächen am Quodgraben


Allerdings erstreckt sich der Quodgraben auf einer Länge von über fünf Kilometern als Abzweig des Neugrabens an der A61westlich der Stadt bis hinüber zum Ranschgraben im Wald östlich der Stadt. Einen Großteil der Strecke legt er dabei unterirdisch über Rohre zurück.

Im Stadtgebiet taucht er nur einmal deutlich sichtbar auf und zwar im Großen Garten an der Ecke Hans-Purrmann- und Otto-Ditscher-Straße. Hier nimmt er das Wasser aus den Versickerungsflächen im Großen Garten und dem Regenüberlaufbecken unterhalb des Helga und Dieter Wagner Plätzls an der Mannheimer Straße auf. Das oftmals eher stehende als fließende Gewässer bietet einen wichtigen Lebensraum für verschiedene Vogelarten, Libellen und Amphibien wie Frösche. Damit sich Tiere und Insekten hier wohlfühlen und einen Rückzugsraum zum Brüten und Überwintern finden, ist die Bepflanzung entlang des Ufers sehr dicht. Sie besteht unter anderem aus verschiedenen Weiden, Linde, Feldahorn, Sanddorn, Walnuss und Eiche.

Zusätzlich erfüllt der Quodgraben einen wichtigen Zweck für Schifferstadt: Als sogenanntes Entwässerungs- und Versickerungsbauwerk dient er der Oberflächenentwässerung. Regenwasser sammelt sich hier und kann an Ort und Stelle versickern. So wird das Grundwasser aufgefüllt und das Kanalsystem entlastet. Weitere Versickerungsmulden, die als begrünte Gräben erkennbar sind, erfüllen denselben Zweck. Damit die Abläufe nicht verstopfen und es zu keiner Überschwemmung kommt, hat die Stadtverwaltung zwei Firmen beauftragt – deren Mitarbeiter mähen dreimal im Jahr und tragen das Schnittgut ab.

 

Schifferstadts „Grüne Lunge“

2008 bestimmte eine Rechtsverordnung des Rhein-Pfalz-Kreises die Fläche zwischen Holzgasse und Iggelheimer Straße zum Landschaftsschutzgebiet „Am Quodgraben“. Die als „Grüne Lunge“ bekannte Fläche beheimatet neben Wiesenflächen, Schilfbeständen und Gehölzen wie Erle, Ahorn, Birke, Walnuss und Brombeere, auch verschiedene Vogelarten, Amphibien, diverse Insekten wie Schmetterlinge, Libellen und Heuschrecken, sowie Reptilien, beispielsweise die Zauneidechse.

Laut der Verordnung des Landesnaturschutzgesetzes umfasst der Schutzzweck:

  • die Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes sowie der Regenerationsfähigkeit der Naturgüter;
  • die Erhaltung und Wiederherstellung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes, das insbesondere durch den Wechsel von meist extensiv genutztem feuchtem bis nassem Grünland, Brachen unterschiedlicher Entwicklungsstadien, Röhrichtzonen, Gehölzbeständen und dem Quodgraben bestimmt ist sowie
  • die Sicherung des Gebietes wegen seiner besonderen Bedeutung für die stadtnahe ruhige Erholung.

Die Lokale Agenda 21 – eine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger, die sich seit über 20 Jahren aktiv für den Umwelt- und Naturschutz in und um Schifferstadt einsetzt – hat in der „Grünen Lunge“ bereits einige Projekte umgesetzt: Mithilfe von Spenden hat sie einen Storchenturm errichtet, um den Vögeln eine geeignete Nistmöglichkeit zu bieten und sie so wieder in der Region anzusiedeln; sie legte außerdem zwei Teiche an, um ideale Bedingungen für Amphibien und verschiedene Pflanzenarten zu schaffen.

Eher stehend als fließend bietet der Quodgraben einen wichtigen Lebensraum für verschiedene Vogelarten, Libellen und Amphibien wie Frösche.