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Stolpersteinverlegung 2016, Burgstraße 22

Familie König


Zu dieser Familie gehörten 4 Personen:

Vater Sigismund König, geb. 1888 bei Alzey

seine Frau Amanda König, geb. Freundlich

Tochter Elsbeth, geb. 1917 in Mannheim und

Tochter Gretel,   geb. 1922 in Mannheim

 

Sigismund König ist wie auch Jakob Oppenheimer durch seine Heirat nach Schifferstadt gekommen. Er heiratete am 4.August 1914 Amanda Freundlich, bevor er als Soldat  in den 1.Weltkrieg ziehen musste. Das junge Ehepaar wohnte im Haus von Amandas Eltern in der Burgstraße 22.

Sie bekamen zwei Töchter, Elsbeth (1917) und fünf Jahre später Gretel (1922). 

Sigismund König war ein Mann voller Ideen. Er züchtete Tauben und hielt einige exotische Vögel wie Wellensittiche, was damals in Schifferstadt völlig neu war. Bald war er ein Spezialist für exotische Vögel geworden und verdiente damit auch sein Geld.

Als die Nazis an die Macht kamen und erste Maßnahmen gegen die Juden ergriffen, wollte Sigismund das nicht so recht wahr haben. Er dachte, das geht wieder vorbei. Seine Schwiegereltern drängten ihn, weg zu gehen, aber er meinte, er sei im 1.Weltkrieg deutscher Soldat gewesen, ihm würde nichts geschehen. Erst in der Reichskristallnacht am 9.Nov. 1938 nahm er den Ernst der Lage wahr: er wurde aus dem Bett heraus verhaftet und in das KZ Dachau gebracht. Nach etwa vier Wochen kam er zwar zurück, war aber völlig verändert und wollte nur noch weg von Schifferstadt. Er ging nach England, wo er mitsamt seiner Frau den Krieg überlebte. Nach dem Kriegsende hat sein Schwiegervater, Leo Freundlich die beiden in die USA geholt, wohin er selbst mit seiner Frau ausgewandert war.

Auch die Tochter Elsbeth ist 1939 nach London ausgewandert. Tochter Gretel wollte ebenfalls auswandern, aber aus unbekannten Gründen hat das zunächst nicht geklappt. Später jedoch konnte sie auch in  die USA reisen und dort leben.

Sigismund König ist 1980 im Alter von fast 92 Jahren als sehr angesehener Mann in den USA gestorben.